2014-10-06

Cuciniale und GourmetPilot

Untertitel: Wie ich einmal eine Ente piekte und den Champagner für mich wieder entdeckte.

(Disclosure: Im folgenden beschreibe ich ein Foodblogger-Abendessen-Event, das zu dem Zweck initiiert wurde uns Blogger ein Koch-Utensil vorzustellen; dieses Post wird also auch Produktnamen enthalten und Links zu gewerblichen Angeboten. Wisst Ihr Bescheid, näch?)



Erinnert Ihr Euch noch an meinen Thermometer-Einkaufsmarathon für meine ersten Ricotta bzw. Frischkäse-Versuche am eigenen heimischen Herd? Neulich durfte ich mich auf das nächste Küchenthermometer-Level begegnen und in einer geselligen Runde mit Schon- und Demächst-Foodbloggern den CucinialeSensor (ab jetzt kurz Cuciniale) testen, einschließlich dem GourmetPilot – die passende App zum Sensor. Ja, Ihr habt richtig gelesen; gekocht wird mit dem Touchscreen.



Der Cuciniale ist ein Gourmetsensor aus den Profiküchen adaptiert für den Normalo-Haushalt. Das Prozedere kennen wir, Geräte in unterschiedlichen Ausführungen, die von Fernsehköchen in Braten und sonstige Kochgebilde gesteckt werden und mit einer Leitung vom Offeninneren nach Außen die jeweilige Temperatur übermitteln. Das Gleiche vermag der Cucinale auch zu tun – und zwar fern des Backofens – ausschließlich am Herd.

Die Gründer der Cuciniale GmbH, die alle aus der Gourmet-Cuisine-Entwicklung stammen, haben mit dem GourmetPiloten eine smarte App dazu entwickelt, mit der man – endlich – legitimiert auch in der Küche das iPhone bzw. iPad am Mann/anne Frau haben kann.

So füttert man den GourmetPiloten ganz man am Anfang mit relevanten Daten bezüglich der Herdart, derzeit verfügbar E-Herd, Ceran- und Induktion (Gas-Herde in Vorbereitung) und kann zudem weitere spezifische Informationen vermitteln wie die Pfannenart mit der man kocht. Sein Wissen zu handelsüblichen Pfannen ist fundamental ausgeprägt. Nach diesem einmaligen SetUp kann direkt los gekocht werden.

Definiert wird dabei das Kochgut z. B. Ente, Schwein oder Rind und die Kochmethodik, also: Schmoren oder Kurzbraten. Man wählt das Wunschergebnis, also wie man das gute Stück gerne zubereiten möchte. Das Steak schön durch, die Ente blutig aber mit dunkel gebräunter krosser Haut. Dann drückt man auf Start, legt den Cuciniale in die Pfanne oder Kochtopf und prompt fängt der GourmetPilot mit netten (selbst definierbaren) Sounds – bei unserem Testkochen hatten wir ständig Lokomotiven-Alarm und ich mag Lokomotiven-Alarm – an mit dem Koch zu kommunizieren.

Sobald das Kochgeschirr heiß genug ist, kommt die Anweisung Öl in die Pfanne zu geben, befindet der Sensor dies sei heiß genug, folgen weitere Anweisungen wie „Fleisch hinzugeben”, „Fleisch wenden”, „Hitze regeln” etc. Nach dem ersten Wenden des Bratgutes wird der Sensor an die dickste Stelle im Fleisch gesteckt – und der Cuciniale misst und meldet hinsichtlich der Wünsche zum Endergebnis, wann das Stück Fleisch den perfekten Bratzustand erreicht hat. Im üblichen Kochprocedere gibt es zwischendurch noch Anweisungen, wie und wann welches Produkt in den Kochvorgang zugeführt werden soll. Sehr spannend, dass man hier und da übliche und gewohnte Griffe tatsächlich unterlassen soll, wenn der GourmetPilot sie nicht fordert. Der will halt nicht, dass das Risotto bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gerührt wird. Und wenn man langsam Schweißperlen auf der Stirn hat, weil man denkt, das Fleisch wird gleich schwarz, zeigt er ein lässiges souveränes Selbstbewusstsein, mit dem man sich erst einmal anfreunden muss.

Denken und Intuition ist also beim Kochen zunehmend out, HighTec – auch in der professionellsten Heimküche – in. Falsch machen kann man faktisch nichts mehr, denn die sechs Sensoren vom Cuciniale habe einen ziemlich guten Durchblick mit was für einer Art Fleisch und Dicke man es zu tun hat, er kennt die spezifischen Behandlungswünsche.



Bei unserem Bloggermeeting in der kleinen feinen Bio-Kochschule von Jens Friedrich durften wir in einer Art Kochduell den Cuciniale samt App testen. Holger Henke, Geschäftsführer der Cuciniale GmbH hatte es sich nicht nehmen lassen, uns das Produkt selbst vorzustellen und uns beim Kochen damit zur Hand zu gehen.



Wir dividierten in zwei Gruppen zu je vier bis fünf Personen, um den Brei ordentlich zu verderben, dieser kam zunächst in Gestalt eines Spargel-Risottos mit Forellen-Filets als Vorspeise daher. Im Hauptgang kredenzten wir uns eine Entenbrust. Je ein Team bereitete dabei den jeweiligen Gang analog, das zweite den Gang Cuciniale-basierend digital zu.



Zu diesem Zeitpunkt war ich schon schwer in den uns zur Begrüßung angereichten Champagner von Piper-Heidsieck verliebt. Dazu muss ich sagen, dass ich nach einer langjährig zurück liegenden Champagner Rosé-Nacht mit einem Freund, der diesem Getränk in herzlicher Zuneigung sehr zugetan war und in wirklich jeder Location, die wir heimsuchten in jener Nacht, eine Flasche orderte, und ich von eben solchen Getränk ganz schön die Leber voll hatte und daraufhin in den letzten Jahren mein Herz eher der Welt der Crémants eingelegt hingegeben hatte. Aber dieser Champagner war wirklich gut, sehr fein zu trinken, machte Spaß und war genau die richtige Begleitung für die warme Sommernacht – am Küchenherd. Ab sofort bin ich für mehr Champagner beim Kochen!

Selbstverständlich wurden uns später auch ganz feine Weine zum Essen selbst angereicht. Aber der Pieper-Heidsick Champagner hat mir doch glatt den Glauben an den Champagner zurück gegeben!



Nun zurück an den Herd, meine Gruppe kochte zuerst analog die größere Menge Risotto für fast alle, briet die Forelle und hatte dabei unglaublich viel Vergnügen miteinander und hat sich den Wolf gequatscht. An dieser Stelle kann man dem Champagner unterstellen, bereits einen prima Job für die gute Laune absolviert zu haben.



Wir wussten alle, was zu tun ist – der hauseigene Cuciniale-Koch; Peter Kundner, hatte bereits gut vorgeschnippelt. Es war also kochen auf allerfeinstem und bequemen Niveau.





Beim Anrichten zeigte sich, dass wir mit Doc Evas Kochlatein (ambitionierte kochende Zahnärztin und im übrigen Vox-Perfektes-Dinner-Gewinnerin) eine sehr fähige Food-Stylisten an Bord hatten, die generell ein feines Händchen für Forellen hatte.



Natürlich konnten wir beide Koch-Methoden in Form von Speiseproben direkt miteinander vergleichen – die Forellen waren absolut auf gleichem Niveau. Ich mochte unser Risotto ein wenig mehr, weil bissfester – allerdings ist gerade bei Risotto im Kochvorgang ein größere Menge zu kochen zuträglicher. Die Cuciniale-Tester übten sich derweil in dem Zubereiten von Risotto-Kleinstmengen. (Ich könnte so etwas ja nicht.)



Hier ein ganz klares Remis. Die Forelle vom Cucinale war ebenso perfekt gebraten wie unsere.

In der zweiten Runde blieb uns vom Hauptgang nur die Ente zuzubereiten. Die sehr feine Granatapfelsauce und Kartoffelbeilage waren schon vorbereitet. An dieser Stelle mein Tipp: Sagt öfter „ja!” zu Granatapfelsaucen mit etwas Schärfe zum Fleisch! Diese hier war zwar etwas flüssig, geschmacklich jedoch eine der wirklichen charmanten Begegnungen an diesem Abend (neben vielen anderen.)







Während die andere Truppe ihre Entenbrüste wie üblich erst in der Pfanne anbriet und sie im Ofen weiter reifen ließ, fütterten wir unter Anleitung von Herrn Henke den Gourmetpiloten mit den SetUp-Daten, also Herd- und Pfannenmethodik, erklärten ihm, dass wir eine Ente zu kochen gedenken, die innen sehr Rosé zu sein hatte und außen eher etwas dunkler gebräunt.





Der Mann an der Ente, Felix Keller, von Tech 'n Chili.





Der Cuciniale und Gourmetpilot im Team maßen und warfen uns hier Anweisungen und da Befehle zu, manchmal simulierte seine Soundpräsentation einen leichten Druck in unsere Richtung – schlussendlich hatten wir unsere Ente fertig gebraten, sie sah perfekt und genau wie programmiert aus und wir konnten uns erneut an den Tisch begeben und beide Kochvarianten vergleichen.

Perfekt sah unsere Version allemal aus:



Bei der Ente war ich persönlich näher an der Ente aus dem Ofen. So ein bisschen vor sich hin schmoren und ruhen, das tut einer Ente einfach sehr gut. Ich fand sie zarter und auch etwas weniger blutig – so wie ich sie persönlich mag. Dafür war sie nicht so knackig braun wie unsere, die ja lediglich ein Pfannenerlebnis ihr eigen nennen konnte. Wir hatten unsere Ente – das sei betont – im Gruppenkollektiv so haben wollen und defacto war unsere Ente tatsächlich genauso wie von uns vorbestimmt und so dem GourmetPilot als Aufgabe mitgegeben – und diese hat er tadellos gemeistert.

Der Nachtisch wurde uns vom Kochschulen-Meister und Cuciniale-Koch dann an den Tisch serviert – und ich finde, dass grundsätzlich alle Köche in den Himmel gehören, die mir einen Nachtisch doppelt servieren!



Erwerben kann man den Cuciniale ab Ende Oktober 2014 in der Premiu-Ediiton für 279,99 Euro inklusiver lebenslanger Software-Updates. Günstiger die Variante mit kostenpflichtigen Updates, da kostet die Hardware nur 149,99 Euro. Die Applikation, den GourmetPilot, gibt es kostenlos im Apple-Store.

Wer jetzt gerade überlegt, „Hm, das wäre das passende Weihnachtsgeschenk für …”, dem möchte ich noch den Tipp geben, dass der CucinialeSensor und GourmetPilot gerade online zum Einführungspreis für 129,99 € erworben werden kann.

Der Cuciniale ist sicher das Geschenk für den sehr ambitionierten Laienkoch, der gerne technisches Equipment sammelt und nutzt. Natürlich macht so ein technischer Support via Smartphone schon irre viel Spaß für sich genommen. Schlussendlich zählt das Ergebnis, das scheint mir hier absolut optimal zu sein. Für mich persönlich kommt er wohl eher zu spät, ich bin so weit mit meinem Wissen und etwas Intuition zum Kochgut prima Ergebnisse zu erzielen. Allerdings möchte ich nicht ausschließen, dass mir der Cuciniale bei einem richtig guten Stück Fleisch gelegentlich auch fehlen wird. Zum Käsen könnte er auch hilfreich sein. Natürlich wird hinsichtlich der App noch für andere Smartphones, Tablets gearbeitet.

Minuspünktchen? Optisch finde ich den Cuciniale im Design doch sehr klassisch, fast ein wenig DDResque. (Entschuldigt Jungs – aber da könnten die gestylten Pathologie-Küchen-Besitzer ein Problem haben!)

Zusammen kochen ist immer schöner als alleine kochen. Alles in allem war es also ein wirklich schöner Abend in – wie bei diesen Kochlümmeln immer üblich – sehr netter Foodblogger-Runde – der mit einem leichten Champagner-Schwips für mich in fortgeschrittener Sommernacht auf dem Rad von Charlottenburg nach Mitte radelnd ein wohliges und inspirierendes Ende fand.

5 Kommentare:

dental-food hat gesagt…

Danke übrigens 4 compls ��

Barbara hat gesagt…

Die Eva ist Anrichte-Queen - kann ich bestätigen, ich hab' sie schon live Hantieren sehen. Und durfte sogar ein bisschen helfen… :)

Anonym hat gesagt…

Habe den Gourmetpiloten gerade als Weihnachtsgeschenk gekauft und wollte ihn nun vorher lieber ausprobieren. Die App stürzte gleich bei der Konfiguration auf meinem iPad 4x ab und ich musste das Pad neu starten. Beim Auspacken fiel auf, dass das Gerät nur bis 200°C temperaturfest ist und somit Ofengerichte komplett rausfallen. Habe die Premiumversion gekauft, da waren dann (nach den Abstürzen) auch alle Angaben/Lebensmittel/Rezepte zugänglich. War jedoch ziemlich erstaunt über so wenig für soviel Geld. Ich brauche keine Anweisungen, wenn ich "Würstchen braten" möchte oder "Nudeln kochen". Kein Scherz, ist im Programm enthalten! Wollte die Weihnachtsente damit zubereiten. Als einziges zur Auswahl unter Geflügel-Ente-Schmorbraten fällt der Software ein, dass man diese in die Pfanne tut und gibt noch die Auswahl "in Wein" oder "in Tomatenmark". Also bitte ehrlich, dafür brauche ich doch nicht so ein dämliches Gerät!! Hatte ein ausgefeiltes Thermometer erwartet, welches mir Auskunft gibt über die Temp des Ofens und des Gargutes und nebenbei Rezepte und Tipps für die Zubereitung. Denn bei Fleisch und zwar in Niedriggarmethode oder auch einfach so als Braten wie zB Roastbeef da gibt es doch die Probleme und nicht beim Nudeln kochen oder beim Risotto.! Alles in allem sehr dürftig fürs Geld und sicher nur für den technikverliebten Kochanfänger geeignet. Ach ja das Gerät ist so gebaut, dass man die Batterie selbst nicht wechseln kann. Für mich ist das Schulnote 4-

Anonym hat gesagt…

Ach ja und bei näherem Durchstöbern der Software stürzte sie immer wieder ab und es öffnete sich immer wieder der Store, in dem man ja die Erweiterungen kaufen kann (das Große Bundle mit allem kostet da 150,- also zu der Basisversion des Gourmetpilot von derzeit 130,- und somit kommt man dann auch auf 280,-) Dass da aber bei meiner Premiumversion nicht automatisch auch alles freigeschaltet war, ich das erst alles noch einmal und noch einmal eingeben musste und es dann aber ständig wieder verschwand, zeugt von einer unausgereiften Software. Es gibt auch keine Schaltfläche, um das Gerät vom Steckenbleiben zu befreien, wenn man den Homebutton des iPads drückt und die App neu startet, startet sie eben nicht noch einmal, sondern man bekommt den gleichen toten Bildschirm mit Ladezeichen. So starte ich nun entnervt zum 6. Mal mein iPad neu. Gut, dass ich das Ding vorher testen wollte, bevor ich es verschenke. Auf der Verpackung steht übrigens "für alle Lebensmittel" und "für alle Zubereitungsarten". Das ist gelogen, schon alleine wegen des fehlenden Ofens! Bei "auf Updates überprüfen" sagt mir die Software, dass es keine neuere Version gibt. Mittendring meint sie aber es gäbe doch neue Prozesse zu laden. Nach wie vor verliert das Programm immer wieder die Premiumeinstellungen. ich bin völlig entnervt. Das Fenster des Gourmet Stores überlagert das Fenster für die "Einstellungen" lässt sich aber nicht schließen, Kommentar "die Einstellungen seien ncoh nicht vollständig" ja klar, wie auch, ich komme da ja nicht ran. Ganz erhlich, das Ding geht zurück!

Holger Henke hat gesagt…

Hallo anonym,

die beschriebenen Probleme beim Konfigurieren kann ich so nicht nachvollziehen, möchte Ihnen aber anbieten, das Problem in den iPad Einstellungen zu beseitigen. Bitte rufen Sie unseren Entwicklungsleiter Herrn Ochtendung unter 08382-911010 an. Er wird Ihnen gern helfen.
Zu Ihren weiteren Anmerkungen. Der GourmetPilot ist eine Unterstützung zum Garen. Er führt sie Schritt für Schritt zum perfekten Ergebnis. Die beschriebenen Auswahlmöglichkeiten beim Geflügel schmoren dienen zum Sossenansatz. Je nach Ihrem Rezept können Sie dieses Auswahl tätigen. Zum richtigen Zeitpunkt werden dann die jeweiligen Zutaten hinzugeben.
Für weitere Fragen und Anmerkungen steht Ihnen das Team von Cuciniale gern zur Verfügung.

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